Inhaltsstoff
SODIUM LAURYL SULFATE
Deutsche Bezeichnung
Natriumlaurylsulfat, Natriumdodecylsulfat; Abkürzung: SLS
Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln
REINIGEND
Reinigt Haut, Haare oder Zähne
SCHAUMBILDEND
Bildet Schaum durch Einschluss von Luft (oder sonstigen Gasen) in einer Flüssigkeit
TENSID (REINIGEND)
Waschaktive Substanz zur Reinigung von Haut, Haaren und/oder Zähnen
VERGÄLLEND
Macht kosmetische Inhaltsstoffe und Produkte ungenießbar (z. B. Alkohol durch Bitterstoffe)
Ursprung
synthetisch/pflanzlich
Vorkommen in Kosmetika
Shampoo, Duschgel, Badeschaum, Zahncreme u. a.
Vorkommen in anderen Produkten
Reinigungsmittel, Flüssigwaschmittel, Handspülmittel
Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika
Natriumlaurylsulfat ist ein anionisches Tensid (eine waschaktive Substanz) aus der Gruppe der Fettalkoholsulfate. Chemisch betrachtet besitzen anionische Tenside durch eine Sulfat-, Carboxyl- oder Phosphatgruppe eine negative Ladung, diese bestimmt die hydrophile (wasserlösliche) Komponente des Moleküls. Anionische Tenside kommen vor allem als Salze mit Natrium (INCI: Sodium), Kalium (INCI: Potassium), Magnesium (INCI: Magnesium), Monoethanolamin (INCI: MEA) u. a. in den Handel und bestreiten den größten Anteil an synthetischen Tensiden. Fettakolholsulfate zeichnen sich durch eine starke Reinigungskraft, hervorragende Schaumbildung und leichte Verdickbarkeit mit Kochsalz aus. Natriumlaurylsulfat besitzt ein gutes Schaum-, Netz- und Waschvermögen mit einer hohen Reinigungs- und Emulgierungswirksamkeit und wird dadurch gerne als Emulgator in Salben und Lotionen sowie in Reinigungsmitteln, vor allem aber in flüssigen Waschmitteln und Handspülmitteln verwendet. Natriumlaurylsulfat ist ein geruchloser, weißer, kristalliner Feststoff, der sich gut in Wasser löst. Tenside sind sogenannte waschaktive Substanzen und haben in der Kosmetik eine große Bedeutung bei der Reinigung der Haut und Haare. Tenside (von lat. „tensus“ = gespannt) sind Stoffe, die durch ihre molekulare Struktur in der Lage sind, die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit herabzusetzen. So gelingt es, dass zwei eigentlich nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl und Wasser, fein vermengt werden können. Aufgrund ihrer Eigenschaften werden Tenside sehr vielseitig in der Kosmetik eingesetzt: Sie können säubern, Schaum erzeugen sowie auch als Emulgatoren wirken und Stoffe miteinander vermischen. In Shampoos, Duschgels und Seifen werden Tenside beispielsweise verwendet, um Fett- und Schmutzpartikel mit Wasser vom Körper abzuwaschen. Auch in Zahncremes finden Tenside Verwendung. Hier fördern sie während des Zähneputzens die schnelle und vollständige Auflösung sowie Verteilung der Paste im Mund. Die in kosmetischen Produkten eingesetzten Tenside werden vorwiegend synthetisch auf Basis pflanzlicher Rohstoffe hergestellt. Tenside werden häufig in Kombination eingesetzt, um so alle gewünschten Anforderungen – wie Schmutzlösung und Schaumbildung verbunden mit einer guten Hautverträglichkeit – gleichermaßen bestmöglich zu erfüllen. So wird durch geschickte Kombination eines – für sich allein betrachtet – Tensids mit ungünstiger Hautverträglichkeit, aber sehr guten Schmutzlöseeigenschaften mit einem sehr milden, hautschonenden Tensid insgesamt ein Produkt mit guten Reinigungseigenschaften bei ebenso guter Hautverträglichkeit erhalten.
Warum ist der Stoff in der Diskussion?
Sulfate stehen im Verdacht, die Haut und die Augen zu reizen. Die Fakten: Sulfate sind von internationalen Sachverständigenausschüssen (Europa, USA) umfassend bewertet worden; diese haben jeweils die Sicherheit dieser Inhaltsstoffe in kosmetischen Formulierungen bestätigt. Dies ist auch die Schlussfolgerung der Europäischen Arzneimittelagentur für ihre Verwendung in topischen Arzneimitteln (Anwendung auf der Haut). Einzeln betrachtet können Sulfate tatsächlich ein reizendes Potenzial haben. Dies wird jedoch bei der Formulierung eines Produkts berücksichtigt. Die reizende Wirkung von Sulfaten kann durch Kombination untereinander oder mit anderen Tensiden, die synergetisch wirken, reduziert werden. Es können der Rezeptur auch bestimmte weitere Inhaltsstoffe hinzugefügt werden, um ein besseres Verträglichkeitsprofil zu erreichen. Es kommt also immer auf die Verträglichkeit des Endprodukts an, und weniger auf die der einzelnen Inhaltsstoffe. Die Verträglichkeit des Endprodukts wird vor dessen Inverkehrbringen des Produkts in jedem Fall umfassend bewertet. Fazit: In den Konzentrationen, die üblicherweise in kosmetischen Produkten verwendet werden, sind Sulfate nicht reizend für Haut und Augen. Kosmetische Formulierungen werden stets so entwickelt, dass eine optimale Verträglichkeit des Endprodukts sichergestellt ist.
Weitere Informationen
Zur Aufklärung eines Verdachts auf eine Kontaktallergie kann dieser Stoff routinemäßig im Epikutantest beim Hautarzt getestet werden.
Gehört zu folgenden Stoffgruppen
Regulierung von Kosmetika
Die Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln unterliegen gesetzlichen Regelungen. Bitte beachten Sie, dass für kosmetische Inhaltsstoffe außerhalb der EU andere Vorschriften gelten können.