Inhaltsstoff
BHA
Deutsche Bezeichnung
Butylhydroxyanisol; tert-Butyl-4-methoxyphenol, in Lebensmitteln: E 320
Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln
ANTIOXIDANT
Hemmt durch Sauerstoff verursachte Oxidationsprozesse und damit den Abbau und Verderb von Inhaltsstoffen
PARFÜMIEREND
Verbessert den Geruch eines Produkts und/oder parfümiert die Haut
Ursprung
synthetisch
Vorkommen in Kosmetika
Cremes, Salben, Lotionen, Lippenstifte, Lidschatten
Vorkommen in anderen Produkten
Arzneimittel und Medizinprodukte zur äußerlichen Anwendung oder in Form von Dragees und Zäpfchen; Farb- und Kunststoffe; Lebensmittel (wie Soßenpulver oder Trockensuppen), Süßwaren (wie Marzipan oder Speiseeis)
Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika
Verwendung als Antioxidans zum Schutz des Produkts. Duftstoffe bzw. Duftstoffmischungen werden im Kosmetikbereich auch als "Parfümierungsmittel" oder "Parfümöle" bzw. "Parfumöle" bezeichnet. Auf den kosmetischen Produkten werden diese mit dem INCI-Namen "PARFUM" deklariert. Dabei handelt es sich um unverdünnte Einzelsubstanzen oder deren Mischungen, die aus Naturrohstoffen stammen oder (halb-)synthetisch hergestellt sein können. Sie sind Ausgangsstoffe zur Herstellung von Parfum, Eau de Parfum, Eau de Toilette, Eau de Cologne und anderen parfümierten kosmetischen Mitteln. Der durchschnittliche Gehalt an Duftstoffen beträgt in Parfum 15-30 %, in Eau de Parfum 10-14 %, in Eau de Toilette 6-9 %, in Eau de Cologne 3-5 % sowie in Hautcremes, Shampoos, Haar- und Deosprays ca. 0,2-1 % und ca. 1-3 % in Deostiften. Zu den Parfümölen zählen ätherische Öle, Resinoide und Absolues. Als Quellen dienen u. a. Blüten, Blätter und Stängel, Früchte und Fruchtschalen oder Wurzeln von Pflanzen; Hölzer, Gräser oder Kräuter, Nadeln, Harze und Balsame. Außerdem werden aus Naturprodukten isolierte Verbindungen wie z. B. Aldehyde, Ketone, Ester, Alkohole etc. verwendet (Geraniol, Citronellal, Citral, Eugenol, Menthol) sowie halbsynthetische (Citronellol, Geranylacetat, Jonone) und synthetische Riechstoffe (z. B. Phenylethylalkohol und Linalool). Duftstoffe tierischer Herkunft, z. B. Moschus und Ambra, werden nur selten verwendet.
Warum ist der Stoff in der Diskussion?
BHA wurde als möglicherweise krebserregend eingestuft. Es steht außerdem im Verdacht, das endokrine System und die Fortpflanzung zu schädigen. Die Fakten: BHA wurde vom Internationalen Krebsforschungszentrum (IARC) als möglicher Krebs erzeugender Stoff eingestuft. Die Studien, die zu dieser Einstufung führten, wurden jedoch an einem Modell durchgeführt, dessen Reaktionsweise nicht auf den Menschen übertragen werden kann (1). Es gibt also keinen Nachweis dafür, dass BHA beim Menschen krebserregend ist. Außerdem sind die in kosmetischen Produkten verwendeten Konzentrationen sehr niedrig (weniger als 0,04 %), was einen ausreichenden Sicherheitsabstand gewährleistet (2). Die vorhandenen Daten zu BHA reichen nicht aus, um eine Reproduktionstoxizität zu bestätigen. Sie sind auch nicht zum Nachweis eines Potentials zur Schädigung des endokrinen Systems geeignet. Weiterführende Studien werden zurzeit durchgeführt. BHA ist auch als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Fazit: BHA wird nur selten in kosmetischen Produkten verwendet. Die Daten, die darauf hindeuten, dass BHA krebserzeugend sein könnte, sind nicht direkt auf den Menschen übertragbar. Die Verwendung von BHA in sehr niedrigen Konzentrationen in kosmetischen Produkten bietet einen ausreichenden Sicherheitsabstand. Quellen: (1) Internationales Krebsforschungszentrum (IARC) vol 40 p123 - 1986: http://publications.iarc.fr/_publications/media/download/1588/b44fc9b27cd20fc2ded878cba92708e1a68d2165.pdf (2) Französische Agentur für die Sicherheit von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten (ANSM/ ex-AFSSAPS): Minutes of the cosmetology commission of 28 January 2011: https://archiveansm.integra.fr/var/ansm_site/storage/original/application/719c38e1d2ea8f96da8efb571eacae73.pdf
Weitere Informationen
Zur Aufklärung eines Verdachts auf eine Kontaktallergie kann dieser Stoff routinemäßig im Epikutantest beim Hautarzt getestet werden (DKG-Epikutantestreihe "Externa-Inhaltsstoffe").
Gehört zu folgenden Stoffgruppen
Regulierung von Kosmetika
Die Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln unterliegen gesetzlichen Regelungen. Bitte beachten Sie, dass für kosmetische Inhaltsstoffe außerhalb der EU andere Vorschriften gelten können.