Inhaltsstoff
UREA
Deutsche Bezeichnung
Harnstoff
Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln
ANTISTATISCH
Verringert elektrostatische Aufladungen (z. B. der Haare)
FEUCHTHALTEND
Bindet Feuchtigkeit in kosmetischen Produkten
HAUTPFLEGEND
Hält die Haut in einem guten Zustand
HILFSSTOFF IN PARFÜMÖLEN
Hilfsstoff in Parfümölen und/oder Aromen
PUFFERND
Reguliert und stabilisiert den pH-Wert von kosmetischen Mitteln
Ursprung
synthetisch
Vorkommen in Kosmetika
Cremes, Lotionen u. a. Kosmetika
Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika
Harnstoff (INCI: UREA), das Diamid der Kohlensäure, ist eine nahezu geruchlose, kristalline Substanz. Harnstoff ist eine körpereigene Substanz und einer der natürlichen Feuchthaltefaktoren der Hornschicht. Er ist im menschlichen Körper ein Endprodukt des Eiweißstoffwechsels und wird im sogenannten Harnstoffzyklus produziert, dabei über den Urin ausgeschieden und u. a. auch im Schweiß sowie über den Verhornungsprozess (Argininabbau) freigesetzt. Das Harnstoffmolekül ist hygroskopisch (feuchtigkeitsbindend) und bildet mit Wasser Einschlussverbindungen, aus denen das Wasser erst langsam freigesetzt wird. Der natürliche Feuchtigkeitsfaktor der menschlichen Hornschicht besteht zu 7 % aus Harnstoff, es ist daher naheliegend, diesen hauteigenen Stoff als feuchtigkeitsbindenden Wirkstoff in kosmetischen Mitteln gezielt einzusetzen. In klinisch trockener Haut liegt der Harnstoffgehalt um etwas 50 % niedriger als in klinisch gesunder Haut. In kosmetischen Mitteln wird Harnstoff vor allem wegen seiner feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften verwendet. Da Harnstoff in der Lage ist, Wasser zu binden, ist es vor allem in Pflegeprodukten wie Cremes für trockene Haut enthalten. Das macht die Haut glatt und geschmeidig. Je nachdem, in welcher Konzentration Harnstoff in einem Produkt vorkommt, weist der Stoff auch antimikrobielle und juckreizlindernde Eigenschaften auf. Typische Einsatzkonzentrationen von Harnstoff in Kosmetika sind etwa 3 % in Körperlotionen und 5 bis 10 % in Cremes und Salben. Duftstoffe bzw. Duftstoffmischungen werden im Kosmetikbereich auch als "Parfümierungsmittel" oder "Parfümöle" bzw. "Parfumöle" bezeichnet. Auf den kosmetischen Produkten werden diese mit dem INCI-Namen "PARFUM" deklariert. Dabei handelt es sich um unverdünnte Einzelsubstanzen oder deren Mischungen, die aus Naturrohstoffen stammen oder (halb-)synthetisch hergestellt sein können. Sie sind Ausgangsstoffe zur Herstellung von Parfum, Eau de Parfum, Eau de Toilette, Eau de Cologne und anderen parfümierten kosmetischen Mitteln. Der durchschnittliche Gehalt an Duftstoffen beträgt in Parfum 15-30 %, in Eau de Parfum 10-14 %, in Eau de Toilette 6-9 %, in Eau de Cologne 3-5 % sowie in Hautcremes, Shampoos, Haar- und Deosprays ca. 0,2-1 % und ca. 1-3 % in Deostiften. Zu den Parfümölen zählen ätherische Öle, Resinoide und Absolues. Als Quellen dienen u. a. Blüten, Blätter und Stängel, Früchte und Fruchtschalen oder Wurzeln von Pflanzen; Hölzer, Gräser oder Kräuter, Nadeln, Harze und Balsame. Außerdem werden aus Naturprodukten isolierte Verbindungen wie z. B. Aldehyde, Ketone, Ester, Alkohole etc. verwendet (Geraniol, Citronellal, Citral, Eugenol, Menthol) sowie halbsynthetische (Citronellol, Geranylacetat, Jonone) und synthetische Riechstoffe (z. B. Phenylethylalkohol und Linalool). Duftstoffe tierischer Herkunft, z. B. Moschus und Ambra, werden nur selten verwendet.
Info zur sicheren Verwendung
Mindest- oder Höchstgehalte an Harnstoff in kosmetischen Mitteln sind gesetzlich nicht geregelt. Auf gesunder Haut, für die kosmetische Pflegeprodukte im Gegensatz zu medizinischen Produkten entwickelt werden, kann Harnstoff bis zu 20 % eingesetzt werden. In der Regel sind jedoch Gehalte über 10 % in kosmetischen Mitteln die Ausnahme und beschränken sich beispielsweise auf Anwendungsbereiche wie die Hornhautbekämpfung und Schrundenpflege an den Fersen. In sehr hohen Konzentrationen (ca. 40 %) hat Harnstoff eine keratolytische Wirkung und wird als Arzneimittel z. B. zum Erweichen und lösen von Nägeln bei Fußpilz verwendet.
Weitere Informationen
Datenblatt der GDCh-Arbeitsgruppe "Kosmetische Mittel" zu Harnstoff
Gehört zu folgenden Stoffgruppen
Regulierung von Kosmetika
Die Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln unterliegen gesetzlichen Regelungen. Bitte beachten Sie, dass für kosmetische Inhaltsstoffe außerhalb der EU andere Vorschriften gelten können.