Inhaltsstoff

METHYLENE BIS-BENZOTRIAZOLYL TETRAMETHYLBUTYLPHENOL (NANO)

Deutsche Bezeichnung

2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenol), MBBT (nano); Bisoctrizol


Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln

UV-FILTER

Schützt Haut oder Haare vor schädlicher UV-Strahlung


Ursprung

synthetisch


Vorkommen in Kosmetika

Vor allem als UV-Filter-Pigment in Sonnenschutzmitteln sowie in diversen Hautpflegeprodukten mit UV-Schutz, z. B. Tagescremes


Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika

METHYLENE BIS-BENZOTRIAZOLYL TETRAMETHYLBUTYLPHENOL (NANO), abgekürzt MBBT, ist ein organischer Feststoff (gelbliches Pulver). Nano-MBBT kommt in Form einer farblosen wässrigen Dispersion in den Handel. MBBT ist praktisch unlöslich in Wasser und begrenzt löslich in kosmetischen Ölen. Die maximale Konzentration von MBBT beträgt 10 %. Nano-MBBT legt sich als schützender Film auf die oberste Hautschicht und streut, reflektiert und absorbiert die UV-Strahlen der Sonne. Auf diese Weise wird die Haut vor der UV-Strahlung und ihren gesundheitsschädlichen Folgen (Sonnenbrand, DNA-Schäden, Hautalterung usw.) geschützt. Nano-MBBT ist ein so genannter Breitband-UV-Filter mit einer ausgeprägten Filterwirkung auch im langwelligeren UV-A-Bereich. Nanoskaliges MBBT in Sonnenschutzprodukten ist für das menschliche Auge unsichtbar, hinterlässt also keinen weißlichen Film auf der Haut, was den Verbraucher zu einer großzügigeren Anwendung motiviert. Nano-MBBT zeichnet sich zudem durch eine besonders effektive UV-Lichtfilterung in einem breiten Spektralbereich aus. UV-Filter minimieren die unerwünschten Folgen der UV-Strahlung auf die Haut und sind daher wichtige Bestandteile von Sonnenschutzmitteln. Indem sie die Haut vor der gefährlichen Sonneneinstrahlung schützen, helfen sie, vorzeitiger lichtbedingter Hautalterung und Hautkrebs vorzubeugen. Hierbei unterscheidet man zwischen löslichen organischen UV-Filtern und solchen auf Basis von mineralischen bzw. organischen Pigmenten. Während lösliche organische UV-Filter die UV-Strahlung absorbieren, in Wärme umwandeln und in der oberen Hautschicht einen unsichtbaren Schutzschild bilden, reflektieren, streuen und absorbieren UV-Filter auf Basis von Pigmenten die Sonnenstrahlen schon auf der Hautoberfläche.


Info zur sicheren Verwendung

Entsprechend der EG-Kosmetik-Verordnung [Verordnung (EG) Nr. 1223/2009], die für den gesamten EU-Markt gültig ist, versteht man unter UV-Filtern Stoffe, die ausschließlich oder überwiegend dazu bestimmt sind, die Haut durch Absorption, Reflexion oder Streuung vor UV-Strahlung zu schützen. Der Anhang VI der Verordnung legt fest, welche Substanzen als UV-Filter in kosmetischen Produkten verwendet werden dürfen. In dieser so genannten Positivliste der UV-Filter sind auch Höchstkonzentrationen für den Einsatz dieser Stoffe in kosmetischen Mitteln vorgeschrieben und ggf. weitere Einsatzbedingungen vorgegeben. UV-Filter werden vor ihrer Zulassung im Anhang VI gezielt auf ihre toxikologische Unbedenklichkeit untersucht und umfassenden Prüfungen unterzogen. Die Hersteller müssen die gesundheitliche Unbedenklichkeit in umfangreichen wissenschaftlichen Studien nachweisen. Darüber hinaus werden die zugelassenen Filter entsprechend neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und bei etwaigen Auffälligkeiten in der Marktbeobachtung gegebenenfalls neu bewertet und die Liste entsprechend aktualisiert.


Links zu wissenschaftlichen Bewertungen

Stellungnahme des SCCS (2015, speziell zur nanoskaligen Form)

Stellungnahme des SCCS (2013, speziell zur nanoskaligen Form)

Stellungnahme des SCCNFP (1999)


Warum ist der Stoff in der Diskussion?

Nanoskalige Inhaltsstoffe (Nanopartikel) werden gelegentlich als problematisch angesehen. Die Fakten: Auch wenn ihre sehr geringe Größe vermuten lässt, dass Nanopartikel überall hingelangen könnten, ist dies nicht der Fall, zumindest nicht durch die Haut. Das liegt daran, dass die Haut als effektive Barriere für die äußere Umgebung fungiert. Studien zeigen, dass die Hautpenetration von MBBT in Nanoform vernachlässigbar ist (1). Um die unwirksame Dosis zu überschreiten, müsste man jeden Tag 2.850 Flaschen Sonnenschutzmittel auftragen (Frau mit einem Durchschnittsgewicht von 57 kg). Andererseits ist MBBT jedoch, wie alle Nanopartikel, in kosmetischen Produkten, die zu einem Einatmen bis in die Lunge führen könnten (z. B. in Sprays, die einen sehr feinen Sprühnebel erzeugen), verboten. Fazit: Da MBBT in Nanoform kaum von der Haut aufgenommen wird, gilt seine Verwendung in kosmetischen Produkten auf gesunder und intakter Haut als unbedenklich (1) (2). Quellen: (1) Stellungnahme des Wissenschaftlichen Ausschusses "Verbrauchersicherheit" SCCS/1460/11 and SCCS 1546/15: https://ec.europa.eu/health/sites/health/files/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_129.pdf and https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_168.pdf (2) Verordnung (EG) Nr. 1223/2009; Anhang VI


Weitere Informationen

Steckbrief zu Nanomaterialien: MBBT Informationen zum richtigen Sonnenschutz: www.sonnenschutz-sonnenklar.info Information des "Dialog Kosmetik" zur Kennzeichnung von Nanomaterialien in kosmetischen Mitteln


Gehört zu folgenden Stoffgruppen


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