Inhaltsstoff
ETHYLHEXYL DIMETHYL PABA
Deutsche Bezeichnung
4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester, Octyldimethylaminobenzoat; Padimat O
Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln
STABILISIEREND GEGEN LICHTEINWIRKUNG
Schützt das kosmetische Produkt vor Schäden durch Licht
UV-ABSORBER
Schützt das kosmetische Mittel vor Schäden durch UV-Licht
UV-FILTER
Schützt Haut oder Haare vor schädlicher UV-Strahlung
Ursprung
synthetisch
Vorkommen in Kosmetika
Als UV-Filter in Sonnenschutzmitteln und anderen Kosmetika mit UV-Schutz (Pflegeprodukte, dekorative Kosmetika)
Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika
ETHYLHEXYL DIMETHYL PABA (Abkürzung: EHD-PABA) ist ein löslicher organischer UV-B-Filter. Er absorbiert UV-B-Strahlen von etwa 280 bis 320 nm. Die maximale Konzentration von EHD-PABA beträgt 8 %. UV-Filter minimieren die unerwünschten Folgen der UV-Strahlung auf die Haut und sind daher wichtige Bestandteile von Sonnenschutzmitteln. Indem sie die Haut vor der gefährlichen Sonneneinstrahlung schützen, helfen sie, vorzeitiger lichtbedingter Hautalterung und Hautkrebs vorzubeugen. Hierbei unterscheidet man zwischen löslichen organischen UV-Filtern und solchen auf Basis von mineralischen bzw. organischen Pigmenten. Während lösliche organische UV-Filter die UV-Strahlung absorbieren, in Wärme umwandeln und in der oberen Hautschicht einen unsichtbaren Schutzschild bilden, reflektieren, streuen und absorbieren UV-Filter auf Basis von Pigmenten die Sonnenstrahlen schon auf der Hautoberfläche. Organische UV-Filter absorbieren die Energie des ultravioletten Teils des Lichts im Bereich von etwa 280 bis 400 nm. Dabei muss die Energie des absorbierten Photons der Energie entsprechen, die erforderlich ist, um ein Elektron im Molekül der Filtersubstanz von einer niedrigen auf eine höhere Bahn anzuheben. Indem das Elektron auf seine ursprüngliche Bahn zurückfällt, wird die aufgenommene Energie entweder als Wärme oder als Strahlung längerer Wellenlänge wieder abgegeben und dadurch unschädlich gemacht. Die organischen UV-Filter unterscheiden sich u. a. in der Lage des Absorptionsbereiches, in der Photostabilität, in der Löslichkeit und im Penetrationsvermögen. Je nachdem, welcher Wellenbereich der ultravioletten Strahlung vom UV-Filter absorbiert wird, unterscheidet man UV-A-, UV-B- und Breitbandfilter.
Info zur sicheren Verwendung
Entsprechend der EG-Kosmetik-Verordnung [Verordnung (EG) Nr. 1223/2009], die für den gesamten EU-Markt gültig ist, versteht man unter UV-Filtern Stoffe, die ausschließlich oder überwiegend dazu bestimmt sind, die Haut durch Absorption, Reflexion oder Streuung vor UV-Strahlung zu schützen. Der Anhang VI der Verordnung legt fest, welche Substanzen als UV-Filter in kosmetischen Produkten verwendet werden dürfen. In dieser so genannten Positivliste der UV-Filter sind auch Höchstkonzentrationen für den Einsatz dieser Stoffe in kosmetischen Mitteln vorgeschrieben und ggf. weitere Einsatzbedingungen vorgegeben. UV-Filter werden vor ihrer Zulassung im Anhang VI gezielt auf ihre toxikologische Unbedenklichkeit untersucht und umfassenden Prüfungen unterzogen. Die Hersteller müssen die gesundheitliche Unbedenklichkeit in umfangreichen wissenschaftlichen Studien nachweisen. Darüber hinaus werden die zugelassenen Filter entsprechend neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und bei etwaigen Auffälligkeiten in der Marktbeobachtung gegebenenfalls neu bewertet und die Liste entsprechend aktualisiert.
Warum ist der Stoff in der Diskussion?
Ethylhexyl-Dimethyl-PABA steht im Verdacht, ein endokriner Disruptor zu sein und Gewässer zu belasten. Die Fakten: In vitro-Tests (Studien, die in einer künstlichen Laborumgebung, z. B. in einem Reagenzglas, durchgeführt wurden) zeigen, dass Ethylhexyl-Dimethyl-PABA an Östrogenrezeptoren binden kann. Hinsichtlich der Wirkstärke ist diese in vitro-Aktivität ist jedoch 1 Million Mal geringer als die des natürlichen Hormons der Frau (Östradiol) (1). Außerdem wurde diese in vitro nachgewiesene östrogenartige Aktivität nicht durch in vivo-Tests bestätigt. Eine in Labortests beobachtete Hormonaktivität lässt nicht unmittelbar auf eine schädliche Wirkung im lebenden Organismus schließen. In-vitro-Daten ermöglichen allenfalls den Nachweis für einen bestimmten Wirkmechanismus. Um herauszufinden, ob über diesen Mechanismus Schadwirkungen in einem lebenden Organismus ausgelöst werden, müssen In-vivo-Studien durchgeführt werden. Die biologische Abbaubarkeit von Ethylhexyl-Dimethyl-PABA wurde bewertet. Es wird als leicht biologisch abbaubar eingestuft und wird deshalb nicht als umweltschädigend angesehen. Fazit: Ethylhexyl-Dimethyl-PABA hat in vivo keine östrogenartige Wirkung und wurde daher nicht als endokriner Disruptor eingestuft. Da der Stoff biologisch leicht abbaubar ist, belastet er die Gewässer nicht und reichert sich nicht darin an. Quellen: (1) Stellungnahme des Europäischen Wissenschaftlichen Ausschusses "Verbrauchersicherheit": Opinion on the Evaluation of Potentially Estrogenic Effects of UV-filters, 2001: https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/opinions/sccnfp_opinions_97_04/sccp_out145_en.htm
Weitere Informationen
Zur Aufklärung eines Verdachts auf eine Kontaktallergie kann dieser Stoff routinemäßig im Epikutantest beim Hautarzt getestet werden. Informationen zum richtigen Sonnenschutz: www.sonnenschutz-sonnenklar.info
Gehört zu folgenden Stoffgruppen
Regulierung von Kosmetika
Die Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln unterliegen gesetzlichen Regelungen. Bitte beachten Sie, dass für kosmetische Inhaltsstoffe außerhalb der EU andere Vorschriften gelten können.